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Roche

Profil

Roche wird 1896 von Fritz Hofmann-La Roche in Basel gegründet. Sie ist eine der ersten Firmen, welche in Europa pharmazeutische Produkte  herstellt. Sie kann sich gegen die Krise von 1930 durch den aussergewöhnlichen Erfolg seiner Vitaminpräparate wehren. Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die 60-er Jahre unternimmt sie eine Diversizifierung ihrer Produkte, um ihre Abhängigkeit von den Vitaminen zu verringern. Ihre weltweise Ausdehnung verstärkt sich vor allem in den 90er Jahren. Roche übernimmt 1994 die Syntex Corporation (USA), welche im folgenden Jahr zur Roche Bioscience wird. Sie setzt ihre Ausdehnung fort, indem sie Boehringer Mannheim (1998) kauft und so zum weltweiten Leader im Bereich der Diagnostik wird. Dann, 1991, übernimmt sie Nicholas. Zwischen 2001 und 2003 spezialisiert sie sich definitiv in der Forschung nach medizinischen Innovationen und schliesst ihre Parfüm- und Vitaminabteilungen. In die gleiche Richtung geht die Übernahme von Disetronic 2003, einem Leader der Diabetesforschung. Im gleichen Sinne findet die Übernahmen der schweizerischen GlycArt Biotechnology 2005 statt, welche ihrerseits in der Erforschung der Antikörper spezialisiert ist. Roche setzt ihre Expansion 2007 fort, indem sie sich für die Personenmedizin interessiert (BioVeris (USA), NimbleGen (USA)). 2005 und 2006 liefert sie das Medikament TAMIFLU, welches von der WHO als ein Präventionsmittel für die Grippepandemie verlangt wird und auch 2009 als solches deklariert wird. 2011 wird Roche zum dritten Mal in Folge vom Dow Jones Sustainability Indexes zum Super-sector Leader in healthcare erklärt.

Die Aktionäre von Roche sind 'Aktienträger' (!) und Roche besitzt demnach kein Register seiner Aktionäre. Die Famillie Hoffmann-La Roche bleibt allerdings starkt in der Firma präsent.

2012 beziffert sich der Umsatz von Roche auf 45.5 Mia. CHF (gegenüber 42.5 Mia. CHF im Jahr 2011). Seit 1995 ist Dr. Franz B. Humer chairman, Dr. Severin Schwan hält den Posten des CEO. Roche ist in 108 Ländern mit 81'735 Mitarbeitern präsent.


Quellen:

  • ROCHE (2012)
  • roche.com - "About Us"
  • BOURSIER.COM (2013)

 

Aktivität

Biochemie, Pharma.

Code of conducts

Roche hat sich selbst einen Verhaltenskodex gegeben. Dieser bleibt aber relativ vage. Die Firma bezeugt darin ihr Engagement für den Respekt der 'Good Practice' im Bereich des Klinikums und der Herstellung dar. Roche spricht sich darin gegen wettbewerbsgefährdendes Verhalten und jegliche Form der Korruption aus. Sie wiederholt ebenfalls ihr Engagement für einen weltweiten Zugang zu Medikamenten. Sie präzisiert dieses Engagement in ihrem Bericht über die Brevet- und Preispolitik. Sie verpflichtet sich die Generikaproduktion in Ländern, die von den Vereinten Nationen und der Weltbank als am wenigsten entwickelt oder als arm definierten sowie den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, nicht zu verfolgen. In den beiden ersten Fällen verpflichtet sie sich ebenso keinerlei Patente mehr zu beantragen. Roche startet auch Programme zur Lancierung der Herstellung von HIV-Medikamenten in den Ländern südlich der Sahara, die selbst nicht über die nötige Infrastruktur verfügen, um eine solche Produktion zu starten. Schliesslich versichert sie in ihrem Jahresbreicht von 2011 sich für transparente und sichere klinische Tests einzusetzen.


Quellen:

  • ROCHE (2012b)
  • ROCHE (2012)
  • ROCHE (2010)

Rechtsangelegenheiten

Roche muss noch die laufenden Fälle bezüglich Nebenwirkungen ihres Medikamentes Accutane in den Vereinigten Staaten angehen. Ausserdem warten die chemischen Lager in der Schweiz und in Deutschland auf eine definitive Sanierung.

Synthese

Die soziale Hauptverantwortung von Roche betrifft den Zugang armer Bevölkerungsschichten zu Medikamenten. Roche zeigt sich besorgt, tut allerdings nicht genug, um einen genügenden Zugang zu ermöglichen.

Ein weiterer Typus der Normverletzung ist seit langem ein Teil der Konzernsgeschichte und betrifft die Kartellverständigungen, welche vor allem die Kritiken der 70er Jahre bis in die 2000er Jahre bestimmt hat.

Hinzu kommen klinische Studien, die unter fragwürdigen Bedingungen abgehalten wurden, die Verschmutzung durch die Lagerung von chemischen Abfällen in der Schweiz, sowie einige Bedenken über Medikamentensicherheit. Generell kann gesagt werden, dass sich die Firma im Vergleich zu anderen in der Branche (cf. Novartis) verantwortungsvoll verhält. Auch wenn noch Fortschritte in verschiedenen Bereichen zu erzielen sind, verdient sie möglicherweise den Preis des Dow Jones für die verantwortungsvollste Firma in ihrer Branche.

Quellen

Alle Fälle

1945

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Ethometrics (2012): 'Roche, Fall von 1945', Suisse, verfügbar unter der Adresse http://ethometrics.proethica.ch/entreprises.php?id=4#49
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Ende

1996

Ort

Suisse

Fallbeschreibung

Zwischen 1945 und 1996 hat die schweizerische Chemieindustrie (Novartis, Roche, Ciba (jetzt BASF), Syngenta und weitere) ca. 400'000 Tonnen an Abfällen ohne adäquate Schutzmassnahmen in die Umwelt abgegeben, in 25 Schweizer Regionen, sowie in Deutschland und Frankreich in der Region Basel. 2010 gab die Industrie bereits 800 Mio CHF für die Sanierung aus, d.h. fünf Mal die Ersparnisse aus den illegalen Entsorgungen. In dieser Summe sind die Kosten für Studien und Sanierungsmassnahmen zur Einhaltung der Entsorgungsstandards enthalten. Die Industrie wird weitere 1.5 bis 2 Milliarden CHF ausgeben müssen, um sicherzustellen, dass die Abfälle in Zukunft korrekt entsorgt werden. Diese Abfälle verschmutzen unterirdische Wasserreserven sowie das Trinkwasser und gefährden so unwiderruflich Umwelt und Gesundheit der Bevölkerung.

2011 verlangt die Schweizerische Bundesregierung, dass die Sanierungen bis 2025 abgeschlossen sein müssen.


Bis 2000 stellt sich die Firma keinem der gegen sie vorgebrachten Vorwürfe. Unter dem Druck der NGOs und der Behörden akzeptiert sie 2000 die komplette Sanierung ihrer Standorte, wird aber mit den Behörden und den NGOs nicht über die Method einig. Es dauert bis 2008, dass vor Gericht eine Einigung erzielt wird.

Demgegenüber wirft Greenpeace Roche im Jahr 2009 vor, eine Vereinbarung über die Deponie Hirschacker in Grenzach (Deutschland) nicht respektiert zu haben. Der Sanierungsauftrag verlangte, dass die Teilsanierung der Bodendeponie vor der Wiederöffnung kontrolliert werden muss. Roche habe aber lediglich 24 toxische Substanzen kontrolliert, statt der 400, die während der ersten Ausgrabung erkannt worden waren.


Quellen:

  • ACTARES (2006)
  • Swiss EPA (2011)

Überschrittene Normen

Umweltschutz und Vermeidung der Umweltbelastung, Faire Werbe-, Vertriebs- und Vertragspraktiken.

Typologie des Verstosses (Was heisst das?)
  • Menschliche Opfer: Anzahl betroffener Personen auf einer Skala von 1 bis 3
  • Umwelt: Ausmass des ökologischen Schadens auf einer Skala von 1 bis 3
  • Wichtigkeitsgrad der nicht respektierten Interessen: Handelt es sich um Interessen grundsätzlicher Art, die betroffen sind?
  • Dauer: Handelt es sich beim betreffenden Schaden um das Resultat einer wiederholten oder andauernden Handlung?
Siehe unsere Methodologie (auf der rechten Seite) für mehr Informationen.
Ethischer VerstossGesetzlicher VerstossNormativer Rahmen der SchweizArt des FallesMenschliche Opfer UmweltWichtigkeitsgrad der nicht respektierten InteressenDauer
jajajaVergehen0/32/311

Reaktivität der Firma angesichts des Verstosses (Was heisst das?)Auf einer Skala von 1 bis 3:
  • Anerkennen: Anerkennt die Firma die Existenz eines Verstosses?
  • Verantwortung: Übernimmt die Firma die Verantwortung für den Verstoss?
  • Anerkennt die Firma seine Verantwortung für den Verstoss ohne vorhergehenden Druck (gerichtliche Prozesse, Proteste, Medien, Regierungen, etc.)?
  • Effizienz: Die Firma trifft Massnahmen, aber diese sind unangemessen = 1, diese Massnahmen sind angemessen = 2, diese Massnahmen sind angemessen und begleitet von präventiven Massnahmen = 3
AnerkennenVerantwortungSpontanitätEffizienz
1102/3

Quelle der gesetzlichen Norm zur Determinierung des Verstosses

Verordnung bzgl. der betroffenen Deponien: eindeutigeres Überwachungs-Reglement (Änderung 2012 der Verordnung von 1998).

Synthese

Roche brauchte viel Zeit, um die Problematik der chemischen Deponien und die Verantwortung der Firma zuzugeben, sowie die sich daraus ergebenden Massnahmen einzuleiten. Erst als die Firma die steigenden Kosten einer Sanierung realisiert hat, hat sie auch akzeptiert, die entsprechenden Schritte zu unternehmen (nach zahlreichen Verhandlungen). 

Und dennoch bleiben die Massnahmen von Roche in bestimmten Fällen ungenügend: Die chemische Deponie Hirschacker in Baden-Würtemberg beispielsweise soll aufgrund falscher Angaben saniert werden und die Sanierung soll ungenügend für das Feststellen aller zu eliminierenden toxischen Substanzen sein. 

Gemäss Greenpeace sind ausserdem die Kostenrechnungen von Roche irrealistisch, was die Sanierung der Deponie angeht. Die Firma hat 21 Mio CHF für die Deponie Hirschacker bereitgestellt, gleichzeitig wurden aber bereits 350 Mio CHF in die Sanierung von Bonfol (von Roche, Novartis und BASF) investiert.


Quellen:

  • GREENPEACE (2009)
  • Swiss EPA (2011)

Voir aussi

1970

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Ethometrics (2012): 'Roche, Fall von 1970', Europe, verfügbar unter der Adresse http://ethometrics.proethica.ch/entreprises.php?id=4#54
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Ende

1979

Ort

Europe

Fallbeschreibung

 

Roche unterzeichnet mit seinen Käufern “Treueverträge”. Der Käufer kann dabei von tieferen Preisen proftieren, falls er alle seine Produkte bei Roche bezieht. 

Im Jahr 1976 verhängt die Europäische Kommission eine Busse gegen Roche in der Höhe von 462 Mio Euro. Das Urteil wird 1979 vom Europäischen Gerichtshof bestätigt.

 


 

Es bestehen keine Informationen über eine Antwort in den betreffenden Jahren.

 


Quellen:

  • EvB (2003), pp. 13-14.
  • EUR-LEX (1979)

Überschrittene Normen

Fairer Wettbewerb.

Typologie des Verstosses (Was heisst das?)
  • Menschliche Opfer: Anzahl betroffener Personen auf einer Skala von 1 bis 3
  • Umwelt: Ausmass des ökologischen Schadens auf einer Skala von 1 bis 3
  • Wichtigkeitsgrad der nicht respektierten Interessen: Handelt es sich um Interessen grundsätzlicher Art, die betroffen sind?
  • Dauer: Handelt es sich beim betreffenden Schaden um das Resultat einer wiederholten oder andauernden Handlung?
Siehe unsere Methodologie (auf der rechten Seite) für mehr Informationen.
Ethischer VerstossGesetzlicher VerstossNormativer Rahmen der SchweizArt des FallesMenschliche Opfer UmweltWichtigkeitsgrad der nicht respektierten InteressenDauer
jajajaNachlässigkeit3/30/300

Reaktivität der Firma angesichts des Verstosses (Was heisst das?)Auf einer Skala von 1 bis 3:
  • Anerkennen: Anerkennt die Firma die Existenz eines Verstosses?
  • Verantwortung: Übernimmt die Firma die Verantwortung für den Verstoss?
  • Anerkennt die Firma seine Verantwortung für den Verstoss ohne vorhergehenden Druck (gerichtliche Prozesse, Proteste, Medien, Regierungen, etc.)?
  • Effizienz: Die Firma trifft Massnahmen, aber diese sind unangemessen = 1, diese Massnahmen sind angemessen = 2, diese Massnahmen sind angemessen und begleitet von präventiven Massnahmen = 3
AnerkennenVerantwortungSpontanitätEffizienz
1100/3

Quelle der gesetzlichen Norm zur Determinierung des Verstosses

Artikel 86 des EWG-Abkommens (1976) über lautere Wettbewerbspraktiken.

Synthese

Das mehrfache Auftreten von ähnlichen Affären in den 90er Jahren legt die Folgerung nahe, dass die von Roche getroffenen und umgesetzten Massnahmen in keiner Weise genügend gewesen sind.


Quellen:

  • EvB (2003), pp. 13-14.

1982

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Ethometrics (2012): 'Roche, Fall von 1982', Etats_Unis, verfügbar unter der Adresse http://ethometrics.proethica.ch/entreprises.php?id=4#47
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Ende

2009

Ort

Etats_Unis

Fallbeschreibung

Das Medikament Accutane (Roaccutane in Europa) soll schwere Fälle von Akne heilen, löst aber schwere Nebenwirkungen sowohl physischer als auch psychischer Natur aus. Das Medikament wird seit 1982 an über 13 Millionen Menschen verschrieben. Sechs Selbstmorde sollen in der Schweiz auf solche Behandlungen zurückgeführt werden können.

2010 verliert Roche ihren sechsten Prozess, der die Busse auf eine Gesamtsumme von 56 Millionen Dollar ansteigen lässt. 

Ausserdem ist Roche in den USA mit weiteren 6000 class actions – alle bezüglich der Nebenwirkungen – konfrontiert.


Gemäss Roche gibt es keinen Beweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen der Einnahme des Medikaments und den Nebenwirkungen. 

Roche zieht das Medikament 2009 vom amerikanischen Markt zurück, präzisiert allerdings, dass hier wirtschaftliche Gründe vorliegen würden (starke Konkurrenz aus dem Generikasektor) und nicht etwa Zweifel an der Sicherheit oder Wirksamkeit des Medikaments selbst. Sie weist demnach die Vorwürfe zurück.


Quellen:

  • LE MATIN (2012)
  • LE MATIN (2012b)
  • BLOOMBERG (2010)
  • ROCHE PHARMACEUTICALS (2009)

Überschrittene Normen

Schutz von Gesundheit und Sicherheit der Konsumenten.

Typologie des Verstosses (Was heisst das?)
  • Menschliche Opfer: Anzahl betroffener Personen auf einer Skala von 1 bis 3
  • Umwelt: Ausmass des ökologischen Schadens auf einer Skala von 1 bis 3
  • Wichtigkeitsgrad der nicht respektierten Interessen: Handelt es sich um Interessen grundsätzlicher Art, die betroffen sind?
  • Dauer: Handelt es sich beim betreffenden Schaden um das Resultat einer wiederholten oder andauernden Handlung?
Siehe unsere Methodologie (auf der rechten Seite) für mehr Informationen.
Ethischer VerstossGesetzlicher VerstossNormativer Rahmen der SchweizArt des FallesMenschliche Opfer UmweltWichtigkeitsgrad der nicht respektierten InteressenDauer
jajajaNachlässigkeit3/30/310

Reaktivität der Firma angesichts des Verstosses (Was heisst das?)Auf einer Skala von 1 bis 3:
  • Anerkennen: Anerkennt die Firma die Existenz eines Verstosses?
  • Verantwortung: Übernimmt die Firma die Verantwortung für den Verstoss?
  • Anerkennt die Firma seine Verantwortung für den Verstoss ohne vorhergehenden Druck (gerichtliche Prozesse, Proteste, Medien, Regierungen, etc.)?
  • Effizienz: Die Firma trifft Massnahmen, aber diese sind unangemessen = 1, diese Massnahmen sind angemessen = 2, diese Massnahmen sind angemessen und begleitet von präventiven Massnahmen = 3
AnerkennenVerantwortungSpontanitätEffizienz
1000/3

Quelle der gesetzlichen Norm zur Determinierung des Verstosses

Consumer Product Safety Act (Direktive 85/374/CEE vom 25 Juli 1985).

Synthese

Da die Entscheidung, das Medikament vom Markt zu nehmen, nicht aufgrund von Überlegungen zur Behandlungssicherheit erfolgte, scheint Roche in keiner Weise seine Art, auf Gesundheitsrisiken zu reagieren, in Frage zu stellen – folglich kann nicht davon ausgegangen werden, dass sie gegen mögliche Wiederholungen gefeit ist.


Quellen:

  • LE MATIN (2012)
  • LE MATIN (2012b)
  • BLOOMBERG (2010)

1989

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Ethometrics (2012): 'Roche, Fall von 1989', Europe, verfügbar unter der Adresse http://ethometrics.proethica.ch/entreprises.php?id=4#52
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Ende

1999

Ort

Europe

Fallbeschreibung

Roche und 7 weitere Pharmafirmen sprechen sich über die Preise von Vitaminprodukten ab, was den Zugang zu diesem  angeblich elementaren Nahrungszusatz erschwert.

Im Jehr 2001 wird Roche von der Europäischen Kommission zu 462 Mio Euro Schadenersatzzahlung verurteilt. Mit den Verurteilungen und den aussergerichtlichen Absprachen in den USA musste Roche insgesamt 3 Milliarden zahlen. 

Roche verlässt den Vitaminmarkt im Jahr 2003.


Roche gibt an, sich den Forderungen der jeweils zuständigen Justiz gebeugt zu haben, an den Untersuchungen teilgenommen zu haben, und sogar ihrerseits die europäischen Behörden kontaktiert zu haben, um sie bei den Ermittlungen zu unterstützen. Die Firma fügt an, dass sie sich gegen Preisabsprachen stellt und derartige Praktiken verurteilt. Auf den Skandal folgend lanciert sie ein Programm "Behaviour in business", an welchem mehr als 8000 ihrer Manager weltweit teilnehmen, um sie bezüglich der Absprachen zu sensibilisieren.


Quellen:

  • EvB (2003), p. 13.
  • L'Expansion (2002)
  • ROCHE (2000)

Überschrittene Normen

Faire Werbe-, Vertriebs- und Vertragspraktiken.

Typologie des Verstosses (Was heisst das?)
  • Menschliche Opfer: Anzahl betroffener Personen auf einer Skala von 1 bis 3
  • Umwelt: Ausmass des ökologischen Schadens auf einer Skala von 1 bis 3
  • Wichtigkeitsgrad der nicht respektierten Interessen: Handelt es sich um Interessen grundsätzlicher Art, die betroffen sind?
  • Dauer: Handelt es sich beim betreffenden Schaden um das Resultat einer wiederholten oder andauernden Handlung?
Siehe unsere Methodologie (auf der rechten Seite) für mehr Informationen.
Ethischer VerstossGesetzlicher VerstossNormativer Rahmen der SchweizArt des FallesMenschliche Opfer UmweltWichtigkeitsgrad der nicht respektierten InteressenDauer
jajajaNachlässigkeit3/30/300

Reaktivität der Firma angesichts des Verstosses (Was heisst das?)Auf einer Skala von 1 bis 3:
  • Anerkennen: Anerkennt die Firma die Existenz eines Verstosses?
  • Verantwortung: Übernimmt die Firma die Verantwortung für den Verstoss?
  • Anerkennt die Firma seine Verantwortung für den Verstoss ohne vorhergehenden Druck (gerichtliche Prozesse, Proteste, Medien, Regierungen, etc.)?
  • Effizienz: Die Firma trifft Massnahmen, aber diese sind unangemessen = 1, diese Massnahmen sind angemessen = 2, diese Massnahmen sind angemessen und begleitet von präventiven Massnahmen = 3
AnerkennenVerantwortungSpontanitätEffizienz
1100/3

Quelle der gesetzlichen Norm zur Determinierung des Verstosses

Der Artikel 81, Absatz 1, des EG-Abkommens sowie der Artikel 53 des EWR-Abkommens vom 1. Januar 1994 über die Wettbewerbsregeln.

Synthese

Roche war mehrfach von Absprachenverdacht und Kartellverstössen bezüglich Produkten betroffen, bei welchen die Firma mit einigen anderen über die gesamte Marktmacht verfügte. Bereits in den 1970er Jahren, aber auch zwischen 1991 und 1995, sieht sie sich mit solchen Vorwürfen konfrontiert. Ausserdem beschränken sich die Untersuchungen beschränken sich in den 90er Jahren nicht auf Europa und die USA. Tatsächlich zahlt Roche eine Busse in Kanada und wird in Australien, Brasilien, Japan, Mexiko und der Schweiz untersucht. Die Absprachen scheinen also während 30 Jahren eher die Norm als die Ausnahme gewesen zu sein. Roche gibt das Vitamingeschäft 2003 auf, ein Umstand der es schwierig macht abzuschätzen, ob effiziente Vorkehrungen gegen solche Verstösse unternommen wurden oder nicht.


Quellen:

  • EvB (2003), p. 13.
  • L'Expansion (2002)
  • ROCHE (2000)

1991

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Ethometrics (2012): 'Roche, Fall von 1991', Europe, verfügbar unter der Adresse http://ethometrics.proethica.ch/entreprises.php?id=4#53
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Ende

1995

Ort

Europe

Fallbeschreibung

Roche verständigt sich mit vier weiteren Firmen über die Preise von Zitronensäure. 2001 verurteilt die Europäische Kommission die betroffenen Firmen zu einer Busse von 135 Mio. Euro.


Zwischen Oktober 1996 und Juni 1998 plädieren die Angeklagten für schuldig.


Quellen:

  • CE (2001)
  • EvB (2003), pp. 13, note 48.

 

Überschrittene Normen

Faire Werbe-, Vertriebs- und Vertragspraktiken.

Typologie des Verstosses (Was heisst das?)
  • Menschliche Opfer: Anzahl betroffener Personen auf einer Skala von 1 bis 3
  • Umwelt: Ausmass des ökologischen Schadens auf einer Skala von 1 bis 3
  • Wichtigkeitsgrad der nicht respektierten Interessen: Handelt es sich um Interessen grundsätzlicher Art, die betroffen sind?
  • Dauer: Handelt es sich beim betreffenden Schaden um das Resultat einer wiederholten oder andauernden Handlung?
Siehe unsere Methodologie (auf der rechten Seite) für mehr Informationen.
Ethischer VerstossGesetzlicher VerstossNormativer Rahmen der SchweizArt des FallesMenschliche Opfer UmweltWichtigkeitsgrad der nicht respektierten InteressenDauer
jajajaNachlässigkeit3/30/300

Reaktivität der Firma angesichts des Verstosses (Was heisst das?)Auf einer Skala von 1 bis 3:
  • Anerkennen: Anerkennt die Firma die Existenz eines Verstosses?
  • Verantwortung: Übernimmt die Firma die Verantwortung für den Verstoss?
  • Anerkennt die Firma seine Verantwortung für den Verstoss ohne vorhergehenden Druck (gerichtliche Prozesse, Proteste, Medien, Regierungen, etc.)?
  • Effizienz: Die Firma trifft Massnahmen, aber diese sind unangemessen = 1, diese Massnahmen sind angemessen = 2, diese Massnahmen sind angemessen und begleitet von präventiven Massnahmen = 3
AnerkennenVerantwortungSpontanitätEffizienz
1100/3

Quelle der gesetzlichen Norm zur Determinierung des Verstosses

Der Artikel 81, Absatz 1, des EG-Abkommens sowie der Artikel 53 des EWR-Abkommens vom 1. Januar 1994 über die Wettbewerbsregeln.

Synthese

Die Eröffnung weiterer Untersuchungsverfahren einige Jahre später beweisen, dass Roche nicht in adäquater Weise auf das Problem reagiert hatte.


Quellen:

  • CE (2001)
  • EvB (2003), pp. 13, note 48.

1998

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Ethometrics (2012): 'Roche, Fall von 1998', Afrique, verfügbar unter der Adresse http://ethometrics.proethica.ch/entreprises.php?id=4#50
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Ende

0000

Ort

Afrique

Fallbeschreibung

Die AIDS Behandlung Viracept ist zu keinem zugänglichem Preis in den Schwellenländern oder in armen Ländern zu bekommen. Nelfinavir (Hauptbestandteil von Viracept) ist in 24 afrikanischen Ländern durch Patent geschützt. Dieses Produkt ist nicht Teil der 'keine Patente'-Politik von Roche in den Sub-Sahara-Ländern und Drittweltländern. Gemäss dieser Politik will Roche keine legalen Schritte gegen Patentsverletzungen in diesen Ländern einleiten. Da diese Länder aber keine Generika produzieren können, bleibt diese Politik von Roche wirkungslos.

Ausserdem gibt es in den Ländern, in denen der Wirkstoff nicht patentiert wurde, nicht genügend pharmazeutische Produktion um Roche Konkurrenz zu machen. Jedoch hatte die WHO das Medikament als ein “essentiell” eingestuft. Es ist ausserdem nicht möglich herauszufinden, ob Roche Profite in denjenigen Ländern erzielt, in denen die Firma eine 'keinen Profit'-Politik deklariert, da sie keinerlei Transparenz in ihrer Buchführung gewährt. Die Tatsache, dass Roche im Jahr 2001 die Preise in Brasilien um 40% senkt, als nämlich der dortige Markt für Generika geöffnet wird, suggeriert eine grundsätzliche Möglichkeit von Preissenkungen.


(1) Roche halt nur die Lizenz, nicht das Patent, und könne daher ihre Preise nicht senken.

(2) Die Preissenkung auf Medikamenten reiche nicht, um den Zugang zu Pflege zu garantierten. Es brauche spezialisiertes Personal und Infrastrukturen, was den Verantwortungen des betroffenen Landes und der internationalen Gemeinschaft zukomme. 

(3) Roche praktiziere eine 'keine Patente'-Politik in Ländern, die als am wenigsten entwickelt und mit geringem Einkommen definiert wurden (gemäss den Vereinten Nationen und der Weltbank). Sie verteile Medikamente gemäss der 'Keinen Profit'-Politik in den Sub-Sahara-Ländern in Afrika. So könnten 87% der Personen mit HIV/AIDS von nicht rentablen Preisen von Roche profitieren, die regelmässig angepasst würden, um sicherzustellen, dass sie nicht-rentabel bleiben würden.


Quellen:

  • EvB (2001b)
  • EvB (2003), pp. 17-18.
  • EvB (2005)
  • ROCHE (2012b)

Überschrittene Normen

Faire Werbe-, Vertriebs- und Vertragspraktiken, Sicherung der Grundversorgung.

Typologie des Verstosses (Was heisst das?)
  • Menschliche Opfer: Anzahl betroffener Personen auf einer Skala von 1 bis 3
  • Umwelt: Ausmass des ökologischen Schadens auf einer Skala von 1 bis 3
  • Wichtigkeitsgrad der nicht respektierten Interessen: Handelt es sich um Interessen grundsätzlicher Art, die betroffen sind?
  • Dauer: Handelt es sich beim betreffenden Schaden um das Resultat einer wiederholten oder andauernden Handlung?
Siehe unsere Methodologie (auf der rechten Seite) für mehr Informationen.
Ethischer VerstossGesetzlicher VerstossNormativer Rahmen der SchweizArt des FallesMenschliche Opfer UmweltWichtigkeitsgrad der nicht respektierten InteressenDauer
janeinjaNachlässigkeit3/30/310

Reaktivität der Firma angesichts des Verstosses (Was heisst das?)Auf einer Skala von 1 bis 3:
  • Anerkennen: Anerkennt die Firma die Existenz eines Verstosses?
  • Verantwortung: Übernimmt die Firma die Verantwortung für den Verstoss?
  • Anerkennt die Firma seine Verantwortung für den Verstoss ohne vorhergehenden Druck (gerichtliche Prozesse, Proteste, Medien, Regierungen, etc.)?
  • Effizienz: Die Firma trifft Massnahmen, aber diese sind unangemessen = 1, diese Massnahmen sind angemessen = 2, diese Massnahmen sind angemessen und begleitet von präventiven Massnahmen = 3
AnerkennenVerantwortungSpontanitätEffizienz
1001/3

Quelle der gesetzlichen Norm zur Determinierung des Verstosses

Konstitution der WHO (Recht auf Zugang zu Pflege/Recht auf Gesundheit).

 

Synthese

 

Roche anerkennt das Problem des Zugangs zu Medikamenten und hat in verschiedenen Ländern Massnahmen in diese Richtung ergriffen. Die Politik der Firma erlaubt es allerdings nicht, diesen Zugang in allen Regionen, die dies benötigen würden, zu gewährleisten. Im hier besprochenen Fall beispielsweise genügt es nicht zu garantieren, dass keine legalen Schritte gegen Generika eingeleitet würden in Ländern, in denen solche Generika nicht existieren und unzugänglich bleiben. Nur eine Preissenkung des Originalmedikamentes würde dieses für die betroffenen Patienten zugänglich machen.

 

1998

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Ethometrics (2012): 'Roche, Fall von 1998', Afrique_du_sud, verfügbar unter der Adresse http://ethometrics.proethica.ch/entreprises.php?id=4#51
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Ende

2001

Ort

Afrique_du_sud

Fallbeschreibung

In 1998 leitet Roche mit 38 weiteren Unternehmen vor dem höchsten Gericht in Pretoria eine Klage wegen Patentschutzverletzung gegen die Regierung ein. 

Durch diese Klage riskiert Roche (und die anderen Unternehmen) den Medikamentenzugang von Menschen, die diese benötigen. 

Im Jahr 2001 ziehen die Firmen nach einer weltweiten Protestwelle ihre Klage zurück. 


Roche vertritt die Ansicht, dass es im Namen der öffentlichen Gesundheit wichtig sei, geistiges Eigentum durch Patente zu schützen.


Quellen:

  • EvB (2001)
  • EvB (2003), p. 9.
  • EvB (2004)

Überschrittene Normen

Sicherung der Grundversorgung.

Typologie des Verstosses (Was heisst das?)
  • Menschliche Opfer: Anzahl betroffener Personen auf einer Skala von 1 bis 3
  • Umwelt: Ausmass des ökologischen Schadens auf einer Skala von 1 bis 3
  • Wichtigkeitsgrad der nicht respektierten Interessen: Handelt es sich um Interessen grundsätzlicher Art, die betroffen sind?
  • Dauer: Handelt es sich beim betreffenden Schaden um das Resultat einer wiederholten oder andauernden Handlung?
Siehe unsere Methodologie (auf der rechten Seite) für mehr Informationen.
Ethischer VerstossGesetzlicher VerstossNormativer Rahmen der SchweizArt des FallesMenschliche Opfer UmweltWichtigkeitsgrad der nicht respektierten InteressenDauer
janeinneinNachlässigkeit3/30/300

Reaktivität der Firma angesichts des Verstosses (Was heisst das?)Auf einer Skala von 1 bis 3:
  • Anerkennen: Anerkennt die Firma die Existenz eines Verstosses?
  • Verantwortung: Übernimmt die Firma die Verantwortung für den Verstoss?
  • Anerkennt die Firma seine Verantwortung für den Verstoss ohne vorhergehenden Druck (gerichtliche Prozesse, Proteste, Medien, Regierungen, etc.)?
  • Effizienz: Die Firma trifft Massnahmen, aber diese sind unangemessen = 1, diese Massnahmen sind angemessen = 2, diese Massnahmen sind angemessen und begleitet von präventiven Massnahmen = 3
AnerkennenVerantwortungSpontanitätEffizienz
1001/3

Quelle der gesetzlichen Norm zur Determinierung des Verstosses

Konstitution der WHO (Zugang zu Pflege).

 

Synthese

Das Argument der Finanzierung von Forschung und Entwicklung durch Patente ist nicht stichhaltig: erstens weil die Pharmafirmen keinerlei Transparenz in ihrer Preispolitik zulassen, wobei die Preise von einem Land zum nächsten sehr unterschiedlich ausfallen können. Es kommt sogar vor, dass in einem Entwicklungsland Preise höher angesetzt sind, als in einem entwickelten Land. Schliesslich – und das ist der zentralste Punkt – übersteigt das Budget für  Werbung und Marketing meist jenes für die Forschung (welche in bestimmten Fällen zusätzlich durch öffentliche Gelder unterstützt wird).

 

Da die Entscheidung zum Rückzug der Klage nicht durch Einsicht zustande kam, sondern eine Antwort auf eine steigende internationale Kritik darstellte, kann diese Massnahme nicht als adäquat eingestuft werden.


Quellen:

  • EvB (2001c)

2006

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Ethometrics (2012): 'Roche, Fall von 2006', Chine, verfügbar unter der Adresse http://ethometrics.proethica.ch/entreprises.php?id=4#48
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Ende

2011

Ort

Chine

Fallbeschreibung

Roche führt in China klinische Tests für Transplantations-Medikamente (CellCept) an Transplantationspatienten durch. In China kommen 90% aller transplantierten Organe von zum Tode verurteilten Gefangenen.

300 Patienten wurden 2008 eine Leber oder eine Niere transplantiert; im Jahr 2006 wurden 36 Patienten Herzen transplantiert.


Roche ist nicht in der Lage, die Herkunft der Organe nachverfolgen. 

Roche versichert, dass sie keine neuen Patienten rekrutieren wird, und verspricht einen kompletten Forschungsstop im Jahr 2011, sobald alle laufenden Forschungsschritte abgeschlossen sind.


Quellen:

  • EvB(2010)
  • ACTARES (2011)

Überschrittene Normen

Menschenrechte, Mittäterschaft vermeiden.

Typologie des Verstosses (Was heisst das?)
  • Menschliche Opfer: Anzahl betroffener Personen auf einer Skala von 1 bis 3
  • Umwelt: Ausmass des ökologischen Schadens auf einer Skala von 1 bis 3
  • Wichtigkeitsgrad der nicht respektierten Interessen: Handelt es sich um Interessen grundsätzlicher Art, die betroffen sind?
  • Dauer: Handelt es sich beim betreffenden Schaden um das Resultat einer wiederholten oder andauernden Handlung?
Siehe unsere Methodologie (auf der rechten Seite) für mehr Informationen.
Ethischer VerstossGesetzlicher VerstossNormativer Rahmen der SchweizArt des FallesMenschliche Opfer UmweltWichtigkeitsgrad der nicht respektierten InteressenDauer
jajajaNachlässigkeit3/30/310

Reaktivität der Firma angesichts des Verstosses (Was heisst das?)Auf einer Skala von 1 bis 3:
  • Anerkennen: Anerkennt die Firma die Existenz eines Verstosses?
  • Verantwortung: Übernimmt die Firma die Verantwortung für den Verstoss?
  • Anerkennt die Firma seine Verantwortung für den Verstoss ohne vorhergehenden Druck (gerichtliche Prozesse, Proteste, Medien, Regierungen, etc.)?
  • Effizienz: Die Firma trifft Massnahmen, aber diese sind unangemessen = 1, diese Massnahmen sind angemessen = 2, diese Massnahmen sind angemessen und begleitet von präventiven Massnahmen = 3
AnerkennenVerantwortungSpontanitätEffizienz
1101/3

Quelle der gesetzlichen Norm zur Determinierung des Verstosses

Internationale Normen für Organtransplantation = freiwilige Zustimmung : Guiding Principle 1 (WHO (2008))

Guiding Principle 11 (WHO (2008)). 

 

Synthese

Gemäss der EvB widerspricht Roche seinen eigenen Prinzipien als sozialverantwortlicher Firma. 

Den Direktiven der WHO folgend ist es möglich eine Verfolgung von Organen mit der Anonymität des behandelten Patienten zu vereinbaren:  Guiding Principle 11 (WHO (2008)). 

Roche reagiert gut auf das Problem, indem sie verspricht aus der Forschung auszusteifen. Aufgrund der betreffenden ethischen Verstösse wäre allerdings ein sofortiger Ausstieg die angemessene Massnahme gewesen.


Quellen:

  • EvB(2010)
  • ACTARES (2011)

2008

| Wie zitieren? Klicken Sie auf diesen Link, damit der Permalink zu diesem Fall in der Adressleiste Ihres Browsers aufgeführt wird. Um diesen Fall zu zitieren:

Ethometrics (2012): 'Roche, Fall von 2008', Inde, verfügbar unter der Adresse http://ethometrics.proethica.ch/entreprises.php?id=4#46
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Ende

0000

Ort

Inde

Fallbeschreibung

Die pharmazeutischen Firmen profitieren von schwächeren Gesetzen für  klinische Tests, die meist ohne die Zustimmung der Patienten durchgefüht werden.

Das medizinische Institut All India Institute of Medical Sciences (AIIMS) führt Tests unter Bezahlung für Roche und weitere Firmen durch. In den letzten zweieinhalb Jahren werden 49 Todesfälle von Kindern festgestellt.


Roche verteidigt sich, dass sie solche Tests weder durchgeführt, noch in Auftrag gegeben habe. Die Verantwortung komme den Ärzten zu, die diese Tests veranlasst hätten. Ausserdem hält Roche fest, dass sie die Medikamente an Kinder nur im Notfall abgebe, wenn keine weitere Behandlungsmöglichkeit mehr bestünde. Des weiteren seien die Todesfälle im Rahmen dieser klinischen Tests auf das fortgeschrittene Stadium der Krankheit zurückzuführen und weniger auf die experimentelle Behandlungsmethode.


Quellen:

  • TAGES ANZEIGER (2008)
  • iGouvernment (2008)

Überschrittene Normen

Menschenrechte, Schutz von Gesundheit und Sicherheit der Konsumenten.

Typologie des Verstosses (Was heisst das?)
  • Menschliche Opfer: Anzahl betroffener Personen auf einer Skala von 1 bis 3
  • Umwelt: Ausmass des ökologischen Schadens auf einer Skala von 1 bis 3
  • Wichtigkeitsgrad der nicht respektierten Interessen: Handelt es sich um Interessen grundsätzlicher Art, die betroffen sind?
  • Dauer: Handelt es sich beim betreffenden Schaden um das Resultat einer wiederholten oder andauernden Handlung?
Siehe unsere Methodologie (auf der rechten Seite) für mehr Informationen.
Ethischer VerstossGesetzlicher VerstossNormativer Rahmen der SchweizArt des FallesMenschliche Opfer UmweltWichtigkeitsgrad der nicht respektierten InteressenDauer
janeinjaNachlässigkeit2/30/311

Reaktivität der Firma angesichts des Verstosses (Was heisst das?)Auf einer Skala von 1 bis 3:
  • Anerkennen: Anerkennt die Firma die Existenz eines Verstosses?
  • Verantwortung: Übernimmt die Firma die Verantwortung für den Verstoss?
  • Anerkennt die Firma seine Verantwortung für den Verstoss ohne vorhergehenden Druck (gerichtliche Prozesse, Proteste, Medien, Regierungen, etc.)?
  • Effizienz: Die Firma trifft Massnahmen, aber diese sind unangemessen = 1, diese Massnahmen sind angemessen = 2, diese Massnahmen sind angemessen und begleitet von präventiven Massnahmen = 3
AnerkennenVerantwortungSpontanitätEffizienz
1000/3

Quelle der gesetzlichen Norm zur Determinierung des Verstosses

Die internationale Konferenz ICH, welche die Pharmaindustrie, sowie die Regierungsvertreter der EU, der USA und Japans zusammenbringt, führt 1997 zu einem Text mit Empfehlungen von 'Good practices' im klinischen Bereich. Deren Ziel ist es, die Rahmenbedingungen von Medikamententests zu harmonisieren. Die Schweiz, Kanada und die WHO sind Beobachter während dieses Prozesses. Die Schweiz hat diese Best Practice in ihre Gesetzgebung aufgenommen.

Synthese

Die vom betroffenen Institut durchgeführten Tests haben das Ziel, die Medikamente von Roche zu testen. Die Firma trägt Verantwortung darüber, wie ihre Medikamente auf experimentell verwendet werden. 

Roche profitiert von diesen Tests mit weniger stark bindenden Normen, da diese Tests eine weniger genaue Nachweisquote haben, als dies in westlichen Ländern möglich wäre. Dies hätte Roch dazu bringen müssen passende Massnahmen zu ergreifen, damit die medizinische Behandlung von im Sterben liegenden Menschen im Respekt ihrer  Würde und Menschlichkeit vollzogen wird.


Quellen:

  • TAGES ANZEIGER (2008),

    iGouvernment (2008)

Statistiken


Grafiken

 

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